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Prof. Dr. Herbert Braun
* 24.02.1935
† 13.01.2023
Herbert Braun, Gründer des „Heimatvereins Wernersreuth e.V.“, setzte sich sein Leben lang für Völkerverständigung, die deutsch-tschechische Zusammenarbeit und für die Zusammenführung der sudetendeutschen Vertriebenen mit den heutigen tschechischen Bewohnern seines Heimatortes ein.
Geboren 1935 in Wernersreuth war Herbert Braun elf Jahre alt, als er durch die Vertreibung mit seiner Familie über Umwege nach Bayern kam. Zeit seines Lebens ließ ihn der Gedanke an die Heimat nicht los. „Daheim lebte ich wie die Raupe am Blütenbaum, versteckt im Grün des Elstertals. Als ich in die Finsternis des Viehwaggons gestoßen, in eine fremde Welt verfrachtet wurde,
begann eine Verpuppung, aus der ich letztlich als anderes Wesen rauskroch“ – so beschreibt er selbst den Umbruch, den er mit der Vertreibung aus seinem Heimatdorf erlebte.
Für seine Landsleute wollte Herbert Braun die Verbindung in die alte Heimat wiederherstellen und gründete 1983 den „Heimatverein Wernersreuth“. Er schlug für die damalige Zeit einen Sonderweg ein, bestand auf vorbehaltlose Verständigung mit den tschechischen Neubürgern in Wernersreuth/Vernéřov. Dies trug Braun zunächst Unverständnis auf Seiten der Sudetendeutschen ein. Erst im Laufe der Zeit schwenkten immer mehr Sudetendeutsche auf diesen Weg ein.
Heute wird Herbert Braun für seinen Sonderweg hochgeehrt und als „Versöhner“ bezeichnet. 2016 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Asch/Aš. Die Stadt Marktbreit verlieh ihm im gleichen Jahr eine Dankurkunde für sein außerordentliches Engagement um die Deutsch-Tschechische Freundschaft. 2018 wurde ihm vom Heimatverband des Kreises Asch die Karl-Alberti-Medaille in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um die Ascher Heimat überreicht.
Nach seinem Tode im Januar 2023 wurde Prof. Dr. Herbert Braun für seine Arbeit der Völkerverständigung durch die Stadt Asch/Aš mit einem Gedenkstein gewürdigt. Aufgestellt wurde der Stein auf dem Wernersreuther Friedhof, dessen Wiederherstellung Herbert Braun im Jahre 2007 selbst in die Wege geleitet und mit vielseitiger Unterstützung umgesetzt hatte. Vom Gedenkstein aus blickt man
direkt auf das Geburtshaus Herbert Brauns, das Haus Nr. 198, einst erbaut von seinem Vater Emil Braun, heute durch Umbau verändert.
Der Gedenkstein ist auch ein Denkmal für alle Menschen, die zusammen mit Herbert Braun jahrelang das Werk des Verständnisses, der Freundschaft und des Verstehens erfüllt haben.
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Ilse Bischoff
* 20.12.1931
† 11.08.2024
Ilse Bischoff, eines der Gründungsmitglieder des Wernersreuther Heimatvereins, wurde 1931 in Wernersreuth Haus Nr. 106 zwischen Zinnberg und Salaberg geboren. Sie war das Kind von Frida und Julius Geipel. Ihr Urgroßvater väterlicherseits, Adam Geipel, führte im Jahre 1912 die Maurerarbeiten bei der Errichtung des Petersbrünnleins in Wernersreuth aus.
Viele Jahre lang war Ilse Bischoff für den Heimatverein als 3. Vorsitzende im Amt. In den Anfangsjahren der Heimatgruppe erstellte sie ein Adressenverzeichnis und kümmerte sich um den Bereich „Musik und Kultur“. Dies lag nahe, da sie gemeinsam mit ihrer Mutter, der „Gowers Frida“, die Bunten Abende in Marktbreit/Gnodstadt mit Gesang und Ziehharmonikaspiel bereicherte. Als Enkelin des alten „Gowers“ (Gustav Künzel, 1887-1976) lag ihr Musik im Blut. Poetisch begabt war sie in vielerlei Hinsicht: Ihre Dichtungen wurden und werden in den Heimatbögen veröffentlicht.
Später übernahm Ilse im Verein auch das Amt der Kassiererin, das sie jahrelang gemeinsam mit ihrem Mann Horst Bischoff ausführte.
2008 wurde Ilse Bischoff zur Ehrenvorsitzenden des Heimatvereins ernannt.
„Du hast uns Wernersreuth wieder nähergebracht“ schrieb sie einst an Herbert Braun.
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Rudolf Böhm
* 08.02.1932
† 09.01.2022
Rudi Böhm gehörte ab den 90er Jahren zum erweiterten Vorstand des Heimatvereins Wernersreuth. Von ihm stammt eines der „Goldenen Worte“ des Vereins: „Es geht nur mit Freundschaft!“
Mit großem Einsatz gestaltete und betreute Rudi Böhm die Heimatstube der Wernersreuther in Marktbreit. Sobald er in Marktbreit war, öffnete Rudi Böhm die Heimatstube für seine Landsleute und andere Besucher.
Alte Familienunterlagen, Geburtsurkunden und Hochzeitsurkunden aus seinem Besitz schmücken seitdem die Heimatstube an der Kapellensteige und dienen als stumme Zeitzeugen.
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Arnošt/Ernst Čančik
* 1938
† 06.05.2023
Arnošt Čančík aus Vernéřov war ein unentbehrlicher und unermüdlicher Helfer bei der Neugestaltung des Wernersreuther Friedhofs. Regelmäßig besuchte er zusammen mit seiner Frau Marie die Kirchweih in Wernersreuth und auch das Weinfest in Marktbreit. Durch die Zusammenarbeit am Friedhof und die langjährige Freundschaft trug Arnošt Čančík viel bei zu der guten Bindung zwischen alten und neuen Wernersreuthern.
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Max Fuchs
* 04.11.1929
† 26.02.2019
Max Fuchs war eines der Gründungsmitglieder des Vereins und hat sich um Wernersreuth unendlich verdient gemacht. Schon 1980 sprach er mit Herbert Braun darüber, den Zusammenhalt nicht aufzugeben.
Ihm lässt sich das erste der „Goldenen Worte“ des Vereins zuschreiben: „Erst in Marktbreit sind die Wernersreuther eine richtige Dorfgemeinschaft geworden.“
Er rettete das „Kassa-Buch“ des Wernersreuther Gesangsvereins „Widerhall“ und übergab es an die Heimatstube.
Max Fuchs wurde wegen seiner großen Verdienste um die Gemeinschaft 1987 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
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Herbert Hasselbusch
* 01.01.1937
† 06.05.2014
Seine bereits im Jahr 2000 verstorbene Frau Ilse war eine geborene Wunderlich aus Wernersreuth (Schwedn-Ilse). Herbert Hasselbusch war 1998 Vereinsmitglied geworden, übernahm sogleich auch die Mitgliederbetreuung und koordinierte die Jugendarbeit. Von 2007 bis 2013 hatte er das Amt des Kassenwartes inne.
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Pavel Jetleb
* 01.04.1932
† März 2017
Pavel Jetleb kam eine besondere Aufgabe zu, als er 1993 als Stadtrat in Vertretung des Bürgermeisters von Asch zur ersten Kirchweih der Wernersreuther erschien. Auf beiden Seiten herrschte große Anspannung, doch Pavel Jetleb zeigte sich sehr froh darüber, dass eine solche Zusammenkunft zwischen Tschechen und Heimatvertriebenen jetzt möglich war.
Der sehr bescheidene ehemalige Lehrer war zu allen Gelegenheiten, ob zu offiziellen Anlässe oder Feiern, als zuverlässiger Dolmetscher zur Stelle – an seiner Seite stets Ehefrau Gerti. Auch als Ansprechpartner in Tschechien fungierte Pavel Jetleb, er wurde später zum Ehrenmitglied ernannt.
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Johann Knaus
* 07.10.1954
† 04.06.2016
Johann Knaus war als treuer Marktbreiter Freund stets bei den Heimattreffen und auch in der alten Heimat zugegen. Durch seine Sangeskunst bereicherte er die Heimatabende und die Kirchweihfeiern und schuf unvergessliche Augenblicke.
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Günther Knöchel
* 22.01.1944
† 31.07.2014
Günther Knöchel spielte als Stadtrat und damaliger Zweiter Bürgermeister von Marktbreit eine wichtige Rolle für den Heimatverein.
Als Gesangduo traten Günther und Ehefrau Irene Knöchel an vielen Bunten Abenden und auch auf den Wernersreuther Kirchweihfesten auf. Teilweise wurden sie dabei begleitet von Tochter Marion. Neben den Maintalsänger waren sie bald fester Bestandteil der Wernersreuther Zusammenkünfte.
Mit seinem Waldhorn verlieh er jedem Fest einen würdigen Rahmen. Günther Knöchel wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
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Irene Knöchel
* 03.10.1944
† 01.07.2024
Irene Knöchel aus Marktbreit war fast von Anfang an durch ihren 2014 verstorbenen Mann, den damaligen Stadtrat und Vizebürgermeister Günther Knöchel, bei den Wernersreuther Heimattreffen in Marktbreit und auch bei den Kirchweihfeiern in Wernersreuth aktiv beteiligt.
Das Gesangsduo Günther und Irene Knöchel, teilweise begleitet von Tochter Marion, erfreute an den vielen Bunten Abenden im Vereinssitz Marktbreit/Gnodstadt die Gäste durch wunderbaren Gesang und war neben Adi und Friedel Schermer stets die Marktbreiter Sensation.
Immer wieder zeigte Irene auch ihr Dekorationstalent und kümmerte sich in Marktbreit um Blumenschmuck in der Rathausdiele, im Radermacherhaus und in der Heimatstube der Wernersreuther.
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Kurt Lankl
* 17.12.1935
† 13.09.2021
Geboren 1935 in Wernersreuth fand Kurt Lankl nach der Vertreibung in Maintal-Dörnigheim am Main eine neue Heimat. Hier fand auch 1950 das erste „Ascher Treffen und Vogelschießen“ nach der Vertreibung statt.
Viele Jahre lang war er der 2. Vorsitzende des Heimatvereins und manche niedergeschriebene Kindheitserinnerung aus Wernersreuth fand den Weg in den „Bogen“. Maßgeblich war Kurt Lankl mit seinem handwerklichen Können an den Renovierungsarbeiten des Friedhofs in Wernersreuth beteiligt. Unvergessen der Steintransport, den er zusammen mit Herbert Braun von Maintal über Schondorf nach Wernersreuth durchgeführt hat.
Seine Gesangseinlagen haben manche Versammlung bereichert.
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Herbert Ploß
* 15.06.1931
† 03.05.2017
Herbert Ploß ist aufgewachsen in Wernersreuth auf der „Hout“ (= Hutweide) unter dem Kalkofen. In seinen guten Tagen hat er kein Marktbreiter Treffen ausgelassen. Er war Gründungsmitglied und zeitweilig Geschäftsführer des Heimatvereins.
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Karl Schubert (Altbürgermeister)
* 05.11.1923
† 19.04.2015
Marktbreits damaliger Bürgermeister Karl Schubert war 1983 genau der „richtige Mann“ für die Pläne unseres Vereinsgründers Herbert Braun. Er zeigte sich den Wernersreuthern sofort aufgeschlossen und bot Marktbreit als Patengemeinde an. Schubert schloss seine Wernersreuther ins Herz und förderte sie sein Leben lang, sodass Marktbreit ihre „Gute Stube“ werden konnte. Der Heimatverein Wernersreuth ernannte Karl Schubert zum Ehrenvorsteher.
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Marianne Sommerer
geb. Riedl
* 30.08.1926
† 11.09.2018
Gründungsmitglied Marianne Sommerer war in Nachfolge ihres Bruders Adolf Riedl und in tatkräftiger Fortführung seiner treuen Arbeit lange Zeit 2. Vorsitzende des Wernersreuther Heimatvereins. Sie untermauerte die Vereinsarbeit in Richtung „alte Heimat“, förderte und unterstützte ihren Bruder Adolf bei der Restaurierung des Wernersreuther Petersbrünnleins.
Durch ihr stetes Engagement, ihre Persönlichkeit und durch die jahrelange Bereitstellung der „Logistik“ für den Wernersreuther Bogen sowie die Finanzierung des Versandes haben Marianne Sommer und ihr Ehemann Ludwig großen Dank und Anerkennung verdient.
Sie wurden beide im Jahre 2000 zu Ehrenvorsitzenden ernannt.
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Julius (Jule) Stöhr
* 09.01.1925
† 2016
Von Anfang an führte Jule Stöhr als Conférencier durch die Heimatabende. Als Vortragskünstler verbreitete er Heimatstimmung und Heiterkeit, seine deftigen Sprüche dürften manchem noch bekannt sein. Jule Stöhr pflegte den Dialekt, viele Mundartgedichte und Sprüche lassen sich in den Wernersreuther Bögen nachlesen. Gegenüber unserem Verständigungskurs nach Tschechien wohnten gleichsam zwei Seelen in seiner Brust, doch war er immer loyal und hilfsbereit.
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